Chronik

Geschichte der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Plaidt


In der Backstube der ehemaligen Bäckerei Unger - genaueres ist leider nicht überliefert - gründete sich 1878 die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Plaidt. Ihr erster Hauptmann und Vorsitzender war Christoph Keltermann. Nach dem Protokoll der ersten JHV 1879 zählte die Schützengilde 19 zahlende Mitglieder. Geschossen wurde mit Großkaliberwaffen - Kaliber 16. Keltermann führte den Verein 25 Jahre, anlässlich des 25 jährigen Jubiläums trat er 1903 vom Amt des Hauptmannes zurück. Einen Schützenplatz konnte die Bruderschaft zu jener Zeit noch nicht ihr Eigen nennen. Der zweite Vereinsvorsitzende Engelbert Geil endlich begann mit dem Bau einer vereinseigenen Schießanlage an der Dreifaltigkeitskapelle. Unter seinem Nachfolger Joseph Mosen wurde die Anlage fertig gestellt. Der Verein wurde dann 1906 als ,,Sankt Hubertus ­Schützenbruderschaft und Schützengilde e. V. 1878 PIaidt“ ins Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen. In der Zeit von 1910 bis 1922 wechselten die "Hauptmänner" recht häufig. Mosen, Pinger, Weinand und Unger wechselten sich ab.


Die JHV vom 14.01.1922 wählte Peter Hillesheim zum Vorsitzenden und Hauptmann. Der bestehende Schützenplatz entsprach nicht mehr den Anforderungen, ein Standort für einen neuen Platz wurde gesucht und gefunden: an die Nette in die Nähe der Burgquelle sollte der neue Schützenplatz entstehen. Der Verein -kurz vor dem 50jährigen Jubiläum - erfuhr eine erhebliche Verjüngung in der Vereinsführung. Bei der JHV vom 24.04.1928 kandidierte Peter Hillesheim aus Altersgründen nicht mehr, Josef Unger wurde neuer Vorsitzender und Karl Hauröder Schriftführer. Die erste Amtshandlung des neuen Vorstandes war der Erwerb des Geländes an der Nette im Februar 1927. Am 11. August 1928 anlässlich des 50. Jubiläums der Vereinsgründung wurde im Rahmen eines Bundesfestes der Pellenzia“ der neue Platz seiner Bestimmung übergeben. In den beginnenden 30iger Jahren wurde erst das Tragen einer eigenen Uniform, dann die Organisationsform in Erzbruderschaften untersagt. Es wurde alles im Deutschen Schützenbund "gleichgeschaltet". Neben das bisherige Vogel- und Pfänderschießen trat die "wehrsportliche Ertüchtigung" mit Kleinkalibergewehren. Am 1. Juli 1939 trat der Kleinkaliberverein Tell der St. Hubertus-Schützenbruderschaft bei. Seit 1938 führte Anton Moesta die Geschicke des Vereins. 1940 schließlich Walter Geil. Ihrem geschickten Taktieren war es zu verdanken, dass die Bruderschaft als Verein die Zeit des zweiten Weltkrieges überlebte. Während der französischen Besatzung von 1945 bis 1948 ruhten alle Aktivitäten der Bruderschaft. Am 15. Februar 1946 wurde auf der JHV der bisherige Ehrenvorsitzende Unger zum neuen Haupt­mann gewählt. Erst 1950 konnte wieder ein Schützenfest ausgerichtet werden, bei dem mit Luftgewehren mit glattem Lauf geschossen werden durfte. Hauptmann war seit 1949 Karl Hauröder. Das Wirtschaftswunder erforderte den Bau einer Umgehungsstraße um Plaidt, der Schützenplatz an der Nette lag im Wege.


75 Jahre nach der Gründung musste emeut ein neuer Schützenplatz gebaut werden. An der Goethe-Str. außerhalb des Ortes, aber noch an seinem Rand, sollte der neue Platz entstehen. Im Sommer 1958 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Walter Geil folgte bei der JHV im Januar 1965 Karl Hauröder im Amte des ersten Vorsitzenden und Hauptmannes. Anfang der 60iger Jahre bemühten sich einige Schützenvereine der engeren Region unter der Führung der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Plaidt aus dem inzwischen zu groß gewordenen Bund Maria Laach auszutreten und einen eigenen neuen Bund - den Pellenzbund - zu reaktivieren. Nach dessen Gründung wurde Walter Geil folgerichtig dessen erster Vorsitzender und Bundesmeister.


Nach dem plötzlichen Tod von Walter Geil am 10.3. 1967, folgte diesem der bisherige Schriftführer Otto Gönner im Amte des Hauptmannes von Plaidt nach.


War 1940 noch beschlossen worden, dass auch beim Tode von Ehefrauen aktiver Schützen die Teilnahme an der Beerdigung Pflicht sei, wirkten die Schützenfrauen am Ende der 60iger Jahre in allen Bereichen des Vereins mit; nur Mitglied konnten sie noch nicht werden. In der St. Hubertus­Schützenbruderschaft Plaidt waren die Frauen bereits so integriert, dass die Mitgliederversammlung vom 01.12.1970 beschloss, Frau Gretel Schmitt als erste Frau im Bereich der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, noch mit eingeschränkten Rechten, als Vereinsmitglied aufzunehmen. Noch heute ist Gretel Schmitt aktives Mitglied in unserem Schützenverein.


Dies war ein logischer und konsequenter Schritt in der Geschichte unserer Bruderschaft und in der Geschichte des deutschen Schützenwesens.


Im gleichen Jahr erfolgte im Oktober eine Schützenfahrt nach Dalaas in Vorarlberg, bei der die anwesenden Schützenschwestern und Schützenbrüder beim Klostertaler Steinbock-Schießen erstmals auf Laufscheiben schossen. Der Kauf von zwei Scheibenzuganlagen wurde daraufhin beschlossen. Dieses Jahr 1971 brachte auch den ersten Rosenmontag in der Schützenhalle - eine Veranstaltung, die seither zur Fastnacht In Plaidt gehört. Bereits am 04. April 1971 konnte die neue Scheibenanlage beim ,,Walter Geil -Gedächtnisschießen, in Betrieb genommen werden.


Bereits an Pfingsten 1971 fand der 1. Internationale Vergleichskampf verbun­den mit einem Freundschaftstreffen mit der Schützengilde Klostertal statt. Über Jahre hinweg wurde durch die Austragung des „Hans-Fritz-Cups“ diese Art des sportlichen Schießens besonders gefördert.


Am Buß- und Bettag des gleichen Jahres wurde ebenfalls der erste Wettkampf für die Jugend um das „Goldene Eichenlaub“ von Plaidt durchgeführt.


Die neue Scheibenanlage brachte neuen Schwung in den Verein; regelmäßiges Training führte dazu, dass bereits zum Vergleichsschießen 1972 in Dalaas 270er Ergebnisse bei 30 Serien an der Tagesordnung waren, ganz konnten wir die Klostertaler, die im Schnitt 3 Ringe besser lagen, noch nicht schlagen -aber wir waren schon dran, den zweiten Platz belegte schon ein Plaidter, Franz Josef Montada, nur geschlagen vom österreichischen Olympiateilnehmer Fritz.


Ein Vereinsring - so weist es das Protokoll vom 02.06.1973 aus - soll ins Leben gerufen werden. "Otto Gönner wird diesen Punkt im Laufe des Jahres noch mit anderen Vereinen besprechen" heißt es hier wörtlich.


Auch das gehört zur Geschichte des Vereins - der heutige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Pellenz Klaus Bell errang beim Prinzenschießen an Fronleichnam die Prinzenwürde.


Bis zum 11.8.73 war nur eine Frau ordentliches Mitglied im Verein; an diesem Datum wurden drei weitere Frauen in den Verein aufgenommen. Erstmals 1973 trug der Bund Pellenz in unserer Schützenhalle den Wettkampf „Olympisch Match“ aus.


Aus Plaidt nahmen beim Bundesschießen des Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschatten drei Schützen am Wettkampf Olympisch Match teil, da sie die Qualifikationsleistung von 580 Ringen erreicht oder überboten hatten.


Die JHV von 1974 wählte eine Frau mit Sitz und Stimme in den neuen Vorstand. Auf einer turbulenten Bundesversammlung in Vallendar wurde dann 1975 auf Antrag von Plaidt mehrheitlich beschlossen, Frauen mit allen Rechten in die Schützenvereine aufzunehmen. Else Gönner aus Plaidt wurde dann auch erste Damenreferentin im Diözesanverband Trier. Der Fronleichnamstag 1975 hatte es in sich: nach 42 Schüssen hatte Marga Fickler den Königsrumpf von der Stange geholt und Scheibenkönig wurde mit 47 Ringen Gretel Schmitt. Wenn das nicht die totale Emanzipation der Frauen im Schützenvereinsleben war?!


In den nächsten Jahren erreichte der sportliche Schießbetrieb derartige Ausmaße, dass erneut an eine Erweiterung der Schießsportanlage gedacht werden musste, die bestehende Halle sollte erweitert und ausgebaut werden; 1977 wurde die geplante Baumaßnahme in den "Goldenen Plan" aufgenommen; die kleine Halle und die dritte Scheibenzuganlage wurden mit dieser Förderung dann zum 100. fertig gestellt.


Zu Pfingsten 1978 besuchten uns 51 Freunde/Innen aus Österreich zu einem internationalen Vergleichswettkampf, an dem sich 16 Mannschaften aus dem Pellenzbund und viele Einzelstarter beteiligten; Protektor Lambert Mohr konnte beim Festabend in der Grundschulhalle zahlreiche Preise und Ehrengaben überreichen. Da zur gleichen Zeit eine Delegation aus Morangis in Plaidt weilte, sprach der Bürgermeister der französischen Partnergemeinde an diesem Abend von einer „echt österreichisch - deutsch - französischen Allianz“. Da im gleichen Jahr die ersten Kontakte zur ,,Kolveniers Gilde“ nach Merksem in Belgien aufgenommen wurden, kann man sicher vom Völkerverbindenden Geist der Schützenbruderschaft Plaidt ausgehen.


Das 13. Bundesfest des Bezirksverbandes Pellenz stellte zweifelsfrei den Höhepunkt im 100. Jahr der Vereinsgeschichte der Plaidter Schützenfamilie dar. Pfingsten 79 fand in Plaidt das nächste internationale Kleinkalibervergleichsschießen mit den Schützen aus Belgien statt.


Jutta Glagau kämpfte sich durch alle Ausscheidungsschießen bis hin zum Bundespokalsieg der Jungschützen. Bei ihrer Heimkehr wurde ihr ein begeisterter Empfang bereitet. Das stete und konzentrierte Training zahlte sich aus.


Mit der JHV von 1980 ging ein bewegtes und bewegendes Jahrzehnt in der Geschichte unserer Bruderschaft zu Ende. Was hatte sich in dieser Zeit alles verändert: Frauen waren gleichberechtigte Mitglieder geworden und hatten mehrfach Königswürden erlangt, das sportliche Schießen mit KK und Luftgewehr, mit KK-Pistole und mit Luftpistole führte zu erstklassigen Ergebnissen auf allen Ebenen, die Freundschaften mit ausländischen Schützenvereinen halten bis heute an.


Hauptmann war in jenem Jahrzehnt Otto Gönner, der seit 1975 als Bundesmeister auch der Vorsitzende des Bezirksverbandes Pellenz war.


Nach 12 jährigem Vorsitz löste ihn Manfred Spreu am 13.01.1980 in der Führung des Vereins ab. Konsolidierung war nun das Thema der nächsten Jahre. Parallel dazu wurde das sportliche Schießen so ausgeweitet, dass man eigentlich von einem täglichen Schießbetrieb sprechen musste. Durch die Ausweitung des Ortes lag der Schützenplatz - 30 Jahre nach der Grundsteinlegung - wie heute immer noch - mitten in der bebauten Ortslage. Beschwerden der Anwohner häuften sich, der Schießbetrieb musste stark reglementiert und eingeschränkt werden. Unausweichlich war die Konsequenz. Am 30.05. 1985 wurde der Beschluss gefasst, den Platz mit einer "Vollüberdachung" zu versehen. Unter dem Vorsitzenden Otto Gönner und seinem Stellvertreter Klaus Schmitt wurden die ersten konkreten Behördengänge, Zuschussanträge und Planungen in Angriff genommen und in die Wege geleitet.


Wolfgang Janzen, der Otto Gönner am 18.01.1987 im Amte des 1. Vorsitzenden ablöste, blieb es vorbehalten, das eigentliche Bauvorhaben - aus der Überdachung war eine komplette Umbauung geworden - zu beginnen und zu einem gelungenen Ende zu führen.


Waren es in den 70er Jahren die sportlichen Wettkämpfe mit den Kleinkaliberwaffen, so ermöglicht die neue Anlage die Ausweitung des Schießbetriebs auf großkalibrige Systeme, einem Schwerpunkt in den vergangenen Jahren in den Aktivitäten des Schießbetriebes.


Im Mai 1995 knüpften Vereinsmitglieder bei dem Besuch unserer Freunde in Merksem die ersten Kontakte zu den Schützen aus Gerresheim. Wolfgang Janzen, Rolf Pamin und Hans-Egon Häring lernten den damaligen 2.Vorsitzenden der Tell-Kompanie aus Gerresheim Heinz Koch kennen und versprachen gegenseitig in Kontakt zu bleiben. Dieses Versprechen nahm am 18.Juni desselben Jahres konkrete Formen an. Am Sonntag nach unserem Königsball fuhren mit leichtem Herzen und sicherlich schwerem Kopf Erwin Ritz ,Rolf Pamin, Engelbert Federhen und Klaus und Josefine Kuppert zum großen Festumzug nach Gerresheim .Sie wurden mit großem Hallo von Heinz Koch und der Tellkompanie empfangen und durften den festlichen Umzug von der Ehrentribüne aus erleben. Sie luden im Auftrage des Plaidter Schützenvorstandes die Tell-Kompanie zum Patronatsfest im Oktober nach Plaidt ein, diese Einladung führte zum ersten Kontakt auf Vereinsebene.


Am 9.Juni 1996 nahm die St. Hubertus Schützenbruderschaft Plaidt  mit ihren noch amtierenden Königspaaren Hans-Egon und Gisela Häring (Vogelkönig) und Wolfgang und Elisabeth Janzen (Scheibenkönig) zum ersten mal am großen Umzug der St. Seb. Schützenbruderschaft Düsseldorf-Gerresheim teil. Dieser erste offizielle Gegenbesuch war der Anfang unserer langen Freundschaft. Seid diesem Jahr verschiebt sich der Königsball der Plaidter Könige um eine Woche, so das der Besuch in Gerresheim zum letzten Höhepunkt im Königsjahr wird. Am Patronatsfest im Oktober 1996 nahmen die Plaidter Schützen die Mitglieder der Tell-Kompanie Gerresheim wie schon im Jahre 1978 die Mitglieder der Kolveniers-Gilde Merksem als Ehrenmitglieder in die St. Hub. Schützenbruderschaft Plaidt auf. Anlässlich unseres Besuches in Gerresheim am 1.Juni 1997 wurden Wolfgang Janzen, Hans-Egon Häring und Rolf Pamin zu Ehrenmitgliedern der Tell-Kompanie Gerresheim ernannt.


Anlässlich des 120-jährigen Gründungsfestes fand am 5-7.September 1998 das 33.Bundesfest des Pellenzbundes in Plaidt statt. In den folgenden Jahren errangen Plaidter Schützen und Jungschützen auf Bezirks, Diözesan und Bundesebene große Erfolge.


2001 war ein ereignisreiches Jahr und ging als Höhepunkt in die Vereinsgeschichte ein. Udo Erikson errang am 29.Juli in St. Johann wie schon 1987 Hans Glagau und 1998 Elisèe Blin die Bezirkskönigswürde des Pellenzbundes. Er erhielt damit die Berechtigung zur Teilnahme am Bundeskönigsschießen in Emmerich. Am 8.September gegen 18,00 Uhr liefen in Plaidt die Telefone (Handys) heiß, es ging das Gerücht um Udo ist Bundeskönig. Um 19,00 Uhr wurde das Gerücht zur Gewissheit Udo Erikson hatte in Emmerich alle Mitbewerber auf die Plätze verwiesen und mit 30 Ringen die Königswürde des “Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ errungen. Trotz der Plaidter Kirmes bereiteten die St. Hubertus-Schützen unter Mithilfe von befreundeten Vereinen ihrem Bundeskönig einen triumphalen Empfang. Über 250 Schützen aus dem Pellenzbund, von befreundeten Nachbarbünden und Vertretern Plaidter Vereine waren mit ihren Fahnenabordnungen zum “Großen Bahnhof“ angetreten. Am 20.und 21.April 2002 gipfelte das Königsjahr im Bundeskönigsfest in Plaidt. War der Festabend am Samstag schon ein großer Erfolg stellte der Sonntag doch alles in den Schatten. Über 2000 Schützen aus dem gesamten Bereich des Historischen Deutschen Schützenbundes zogen nach dem festlichen Gottesdienst mit ihren Fahnen durch Plaidt zur Schützenhalle.


Im Jahr 2003 feierten die St. Hub. Schützenbruderschaft Plaidt und die Kolveniers-Gilde Merksem das 25jährige bestehen ihrer Freundschaft. Dieses Ereignis wurde bei unserem jährlichen Besuch in Belgien mit einem Jubiläumspräsent gewürdigt.


Eine Abordnung unserer Großkaliberschützen fuhr in 2003 nach Phillipsburg, um dort an der Deutschen Meisterschaft (DSU) teilzunehmen. Geschossen wurde mit Gewehren, Pistolen und Revolvern verschiedener Kaliber. Es wurde nicht damit gerechnet, dass ein Meistertitel mit nach Hause gebracht werden konnte, doch  dann wurde insgesamt 8 mal ein Platz unter den ersten 10 Besten erreicht, wobei Dietmar Bausch in der Disziplin Pistole den Titel „Deutscher Meister“ für sich beanspruchen konnte und den 1. Platz belegte. Das stete Training hat sich gelohnt.


Die St.Hubertus Legende


Über seine Herkunft und Jugend gibt es unterschiedliche Berichte. Sicher ist, dass er Bischof von Tongern-Maastricht war. 722 verlegte er den Bischofssitz von dort nach Lüttich. Er starb am 30. Mai 727 in Tervuren/Brüssel. Bereits am 3. November 743 wurde er heilig gesprochen. An diesem Tag wird er seitdem gefeiert. Sein Grab befindet sich in Saint-Hubert in den Ardennen/Belgien. Mehrfach wurden seine Gebeine umgebettet, um sie vor feindlichen Truppen in Sicherheit zu bringen. Wo sie heute sind, weiß man nicht.


Es gibt unterschiedliche Berichte über den ersten Teil seines Lebens. Danach soll er aquitanischer Adliger gewesen sein und somit ein Vorfahre der französischen Könige.Angeblich war er verheiratet und soll aus dieser Ehe einen Sohn gehabt haben.


Wohl am bekanntesten ist die Legende von seiner Bekehrung, als er bei einem seiner Jagdausflüge in den Ardennen einem kapitalen Hirsch nachstellte.


Als er den Hirsch nach langer Pirsch endlich stellte, war er sehr verwundert, als dieser ohne Regung vor ihm stehen blieb. Schon wollte Hubertus zum Bogenschuss ansetzten, da erblickte er plötzlich zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Gleichzeitig vernahm er eine geheimnisvolle Stimme, die ihn ermahnte, neben den weltlichen Vergnügungen das ewige Leben nicht zu vergessen.


Die Begebenheit mit dem Hirsch bewirkte bei Hubertus, dass er sein Leben von nun an ganz Gott weihte. Er verzichtete auf all seine Ämter, entsagte vollständig allem weltlichen Reichtum und verschenkte sein Vermögen an die Armen. Er zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück und lebte dort eine zeitlang als Einsiedler, bis er sich zum damaligen Bischof von Maastricht, dem heiligen Lambertus, begab und von diesem zum Priester ausgebildet und auch geweiht wurde. Nachdem St. Lambertus ermordet worden war, wurde St. Hubertus sein Nachfolger als Bischof von Maastricht. 


Durch die legendenhafte Erzählung der Begegnung von Hubertus mit dem Hirsch ist dieser heute noch der Schutzpatron der Jäger, die an seinem Festtag, dem 3. November, die Jagd eröffnen. So nannten sich auch viele Schützenbruderschaften nach dem Bischof von Lüttich. 


Auch unsere Bruderschaft wählte ihn zu ihrem Schutzpatron und feiert noch heute um den 3. November sein Patronatsfest, das mit einer heiligen Messe begangen wird.